11.10.22 Start unserer Trekkingtour über den Condoriripass

Heute gab es 07:15 Frühstück. Wir waren früher dran als das Buffett. Danach wurden Sachen gepackt und 08:00 war Abfahrt. Unser Koch und seine Frau waren auch schon da. Es ist unfassbar viel Verkehr und wir kommen nur Schrittweise aus der Stadt raus. Aber halt, der Koch hat das Fleisch vergessen, nun aber schnell nochmal angehalten. Für 50 Cent der Liter Benzin wurde schnell getankt, währenddessen mimt Wiebke den Marktschreier. Wir bewegen uns immer weiter weg von der Großstadt, hinein ins Abenteuer Huyana Potosi.

In einem abgelegenen Tal trafen wir dann unsere Guides und Packtiere. Als dann alles verstaut war und wir dann zusammen bis zu unserem Mittagsplatz wanderten, wurden schon organisatorische Pläne geschmiedet. So bekam Gabi nach der Mittagspause eine VIP Tour mit dem Guide Heimes am See entlang zum Lager. Gorni, Ingrid, Wiebke und ich gingen mit Denise in Richtung Gipfel. Allerdings überlegte ich es mir dann nochmal anders in Anbetracht der Tatsache, dass ich die 300 Hhm mehr auch wieder runter muss. Es war auch die richtige Entscheidung. Wiebke entschied sich dann auch nochmal um und kam mit uns auf Tour 2 mit zum Lager.

Der eine oder andere von uns hatte doch ganz schön mit den Begleiterscheinungen der Höhe zu tun. So kam es zu Kopfschmerzen, Übelkeit und Appetitlosigkeit. Heute gab es für Gorni auch kein Betthupfl (Alkoholverbot wegen Übelkeit). Gabi und ich gönnten uns dennoch ein Leckerli auf 4670 m ohne Probleme. Wir haben heute mit der ersten Wanderung die Höhe des Mont Blanc geknackt. Gegessen haben wir in der Hütte und geschlafen wurde im Zelt. "Pipi" wurde in der Pampa erledigt und "Popo" im eigens dafür gebaute Klo. Was sogar sauberer war als manches Stadtklo. Die Gruppe Gipfelstürmer mit Gorni und Ingrid waren heute auf ca. 5300 m Höhe gestiegen.

Es ist Arschkalt und jede Tasse heißer Tee und eine heiße Flasche ist Gold wert. Wir haben einstellige Plus- bis Minusgrade, vor allem im Zelt. Wir schlafen im Daunenschlafsack in voller Montour mit heißer Wasserflasche. Aber es ist wider erwartens völlig ok. In der Nacht musste ich zum Klo und man ahnt es schon. Ich bin so von der atemberaubenden Kulisse beeindruckt, dass ich auf dem erstbesten Stein vor dem Zelt umknicke und noch mehr Sterne sehe als sowieso schon am klaren Himmel zu sehen sind. Es war unglaublich hell durch den Vollmond und die Sterne. Das Tal, umrandet von Bergen und Gletschern Ala Norte, Cabeza del Condor, Pequenio alpayo, war einfach unglaublich schön.Gabi ist so begeistert von ihrem Guide, dass sie ihn "heiraten" will. Einen Tag wird sie mit ihm noch verbringen können, vielleicht sogar noch länger. Wir wissen jetzt auch was, Jana so in ihrem Gepäck hat, Tendenz zur Ersatztrinkblase. Wir stellen fest, dass nach dem ersten anstrengenden Wandertag unsere Gehirne wohl nen gelben Schein eingereicht haben. Denn wir haben plötzlich Artikulierungsprobleme und verfallen in Kindersprache. Das kann ja heiter weiter.

Bei Reggaemusik auf der Berghütte gibt's trotz Kälte auch ne lustige Stimmung. Wir fragen uns, was unsere Köchin unter ihren vielen Unterröcken trägt. Was sie im Tuch hat wissen wir. Sie zaubert uns immer tolles Essen und Picknick und schleppt dafür alles hinter uns her auf den Berg.

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