05.10.22 Busfahrt Sucre (2800 Hhm) - Potosí (4060 Hhm)

7 Uhr klingelt der Wecker und es geht los, Rucksäcke packen und ab zum Frühstück. Pablo brachte uns noch die bestellte Kokalieferung welche die Mädels gleich euphorisch werden ließ. Nun hieß es, Abschied nehmen, von unserer netten Unterkunft mit den gepolsterten Klobrillen. Unsere Spuckis hatten sich auch wieder berappelt und alle waren reisebereit. Unser kleiner Bus brachte uns allerdings nur zum Busbahnhof und von dort ging es weiter mit dem offiziellen Bus nach Potosí.

Im Bus machten wir noch kurze Schadensbegutachtung von Gabi's Schulter. Sie schillert in allen verfügbaren Blautönen, aber da sie den Arm gut bewegen kann, ist sie wohl mit ner fetten Prellung davon gekommen. Durch eine imposante Landschaft ging es bergauf und bergab Richtung Potosí. Nach ca. 3 Std. erreichten wir endlich die Stadt. Ein schöner großer Busbahnhof nahm uns in Empfang. Wir kletterten alle aus dem Bus und schnappten unsere Rucksäcke, aber halt, was ist das denn. Ingrid's Rucksack, der in einem Sack verstaut war, den gerne auch Einheimische benutzen, wurde wohl beim letzten Aussteigen vertauscht. Oh je, erstmal große Aufregung. Richi und Ingrid fuhren zur letzten Haltestelle zurück und wir warteten am Busbahnhof. Plötzlich kamen sie völlig erleichtert um die Ecke, sie haben den Rucksack wiedergefunden. Ein kleiner Bus holte uns dann ab und brachte uns in unser Hostal.

Wir wurden sehr nett empfangen und die Herbertsmutter berichtete stolz, die Zimmer sind europäischer Standard. Als wir dann in die Zimmer kamen, mussten wir uns das Lachen verkneifen. Okay, ich wusste, was uns erwartet, aber die Mädels haben sich nicht wieder eingekriegt. OK, es hängen ein paar Kabel kreuz und quer durchs Zimmer, nicht nur der Klodeckel ist lose sondern das ganze Klo, abgesehen von Schimmelflecken, abblätternde Wand- und Deckenfarbe. Jana setzte sich mit ihrem Rucksack auf's Bett und brach direkt zusammen. Eine Nacht werden wir wohl überleben. Das ist unsere erste Nacht auf über 4000 Hhm. Die Mädels haben schon die erste Wäsche zum Waschen abgegeben. Hoffen wir mal, dass morgen auch alles trocken ist. Wenn die Sonne weg ist, wird es merklich kälter als in Sucre.

Am Nachmittag machten wir einen Spaziergang durch die Altstadt. Zwischenzeitlich merkten doch einige die Höhe. Es fühlt sich an, als wäre man betrunken oder man hat Watte im Kopf. Wir schlenderten durch die Straßen und den Markt und fanden tolle Fotomotive wie Ochsenköpfe, Kräuter- und Gewürzstände und jede Menge Kirchen und Souvenirläden. Wir verabredeten uns zu 17 Uhr am Plaza der Armas, um dann gemeinsam zu essen. Jana bekam vom Markt noch einen topstylischen Hut als Sonnenschutz. Wir waren in Gruppen unterwegs und die eine Gruppe hat ein Restaurant ausfindig gemacht, wo es Lama gab. No Problama Happy Lama, das kommt heute auf den Tisch. Wir bekamen eine tolle Tafel und ließen den Tag nochmal Revue passieren. Irgendwie war es eine lustige Runde, denn man hatte das Gefühl, wir sind die Highlander und alle auf Koka. Wir versuchten mit Bier den Pegel zu erreichen, den wir schon gefühlt inne hatten. Das war ein seltsames Gefühl. Gabi empfahl uns dann noch ihren Labello für alte Frauen von Blütezeit, weil wir alle Probleme mit trockener Haut haben. Das Lama und auch die anderen Essen waren sehr lecker und es war ein lustiges Beisammensein.

Kurz nach 20 Uhr tragen wir den Heimweg an und nahmen uns noch 18 Liter Wasser mit. Ihr könnt es Euch nicht vorstellen, aber das Zeug geht hier Literweise durch. In unsere Unterkunft angekommen schauten wir uns noch die anderen Zimmer an. Gabi bekam dann noch eine Sonderbehandlung mit Massage, damit sie wieder fit wird. Morgen geht's zu den Minen von Potosi und dann weiter nach Uyuni. Wir freuen uns auf die nächsten Abenteuer.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

19.10.22 Der Abschied naht

18.10.22 Isla del Sol - La Paz

14.10.22 Ausrüstungscheck und Gletscherübung